Feuchter Raumschiff 'Friede' landet am Rhein
Exponate aus dem Hermann-Oberth-Raumfahrt-Museum derzeit im Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Bonn zu sehen
Mit einigen Leihgaben unterstützt das Hermann-Oberth-Raumfahrt-Museum derzeit die aktuelle Science-Fiction-Sonderausstellung des Hauses der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Bonn. Im Mittelpunkt: Ein Modell des Raumschiffs „Friede“ im Maßstab 1:50 aus dem Fritz-Lang-Film „Frau im Mond“, an dem Hermann Oberth 1929 als wissenschaftlicher Berater mitgearbeitet hat.
Die Ausstellung, die noch bis 10. März 2013 läuft, zeichnet die Entwicklung der modernen Science Fiction – vor allem in Deutschland – in Literatur und Film im 20. Jahrhundert nach und macht die Einflüsse von Science Fiction auf viele Bereiche des Alltagslebens wie Design, Mode oder Spielzeug deutlich.
Erste Glanzpunkte des deutschen Science-Fiction-Films waren in den 1920er Jahren Fritz Langs Filme „Metropolis“ und „Frau im Mond“. Letzterer gilt auch als Höhepunkt einer breiten öffentlichen Begeisterungswelle für Raketentechnik und Raumfahrt in der zweiten Hälfte der 1920er Jahre, die vor allem durch Hermann Oberths grundlegendes Werk „Die Rakete zu den Planetenräumen“ (1923) ausgelöst worden war.
Im Mittelpunkt des Films stehen einige Raumfahrer (unter ihnen auch eine Raumfahrerin!), die mit ihrem Raumschiff „Friede“ zum Mond fliegen – eine fiktionale Vorwegnahme der ersten realen amerikanischen Mondlandung 1969.
Insbesondere die Darstellung der Mondrakete und des Raumschiffs basieren wesentlich auf Hermann Oberths Entwurf „Modell E“. Im Rahmen seiner Mitarbeit an „Frau im Mond“ hatte Oberth Gelegenheit, seine Theorien zur Raketentechnik auch praktisch umzusetzen und ihre Gültigkeit so nachzuweisen. Die Konstruktion der „Kegeldüse“, des ersten amtlich zertifizierten Raketenmotors, geht auf seine Arbeiten bei der UfA zurück.
Science Fiction in Deutschland
Ausstellung im Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, Willy-Brandt-Allee 14, 53113 Bonn: 23. November 2012 – 10. März 2013
Öffnungszeiten: Di–Fr, 9–19 Uhr; Sa, So und Feiertage 10-18 Uhr, Eintritt frei
raumfahrtmuseum.de/hdg.de