Nachruf auf Dr. Hans Barth
Hermann-Oberth-Raumfahrt-Museum
Früherer Museumsleiter und Oberth-Biograf verstorben
Hermann-Oberth-Raumfahrt-Museum trauert um Dr. Hans Barth
Der frühere Leiter des Hermann-Oberth-Raumfahrt-Museums und Biograf des „Raumfahrt-Professors“ Hermann Oberth, Dr.-Ing. Hans Barth ist am 4. August nach schwerer Krankheit in Aschaffenburg verstorben. Barth stand dem Feuchter Museum von 1986 bis 1987 vor und blieb ihm bis zuletzt eng verbunden.
Karlheinz Rohrwild, heutiger Leiter des Museums würdigte seinen früheren Vorgänger für dessen „wesentlichen Anteil an der Bewahrung des Wissens um Hermann Oberths Leben, Werk und Wirkung“. Rohrwild: „Das Hermann-Oberth-Raumfahrt-Museum verliert in Hans Barth einen Freund und wohlwollenden aber immer auch kritischen Begleiter. Wir werden sein Andenken in Ehren halten.“
Barth war Publizist und Wissenschaftsautor und wie Prof. Oberth Siebenbürger. Er studierte Energietechnik und Elektrotechnik und promovierte über magnetohydrodynamische Energiewandler an der Universität Kronstadt (Brasov, Rumänien). Nach achtjähriger Tätigkeit als Techniker in der Industrie arbeitete er von 1963 bis 1985 als Fachjournalist und Autor bei deutschsprachigen Publikationen in Rumänien, ab 1971 zugleich auch als Honorarprofessor am Institut für Elektrotechnik und Elektrische Maschinen der TU Kronstadt.
Bereits 1974 erschien in Bukarest Barths Oberth-Biografie „Hermann Oberth – Titan der Weltraumfahrt“. Ihr folgten 1979 und 1984 zwei Bände, die den umfangreichen Briefwechsel Oberths zu allen Fragen rund um die Weltraumfahrt dokumentieren und ein Fülle weiterer Publikationen über Oberth und die Raumfahrt.
Nach seiner Aussiedlung in die Bundesrepublik Deutschland im Herbst 1985 arbeitete Barth als verantwortlicher Redakteur der Fachzeitschrift „mikroelektronik“ und 1986 bis 1987 auch als Leiter der Hermann-Oberth-Raumfahrt-Museums in Feucht. Nebenberuflich veröffentlichte er zahlreiche Arbeiten über Wissenschafts- und Technikgeschichte mit dem Schwerpunkt Raketentechnik und Raumfahrt sowie über zukünftige Anwendungen und Auswirkungen der Weltraumtechnik zum Nutzen der Menschheit.
So legte er 1997 den Band „Weltraumtechnik für die Umwelt“ und 2004 dessen überarbeitete und erweiterte Neuauflage unter dem Titel „Umwelt im Raumzeitalter“ vor.